Symptome

Erste Symptome von Scharlach sind oft unspezifisch.

Bei einer Infektion mit Scharlach sind die ersten Symptome oftmals nicht einzuordnen, es treten erkältungsähnliche Beschwerden auf, denen oftmals zunächst keine besondere Bedeutung beigemessen wird. Eines der Hauptsymptome beim Beginn von Scharlach ist das Fieber welches im Verlauf der Erkrankung auf Temperaturen über 40 Grad ansteigen kann. Insbesondere wenn es sich bei dem Patienten um ein Kind handelt, wird meist schon beim ersten Anzeichen von Fieber der Arzt aufgesucht. Aus diesem Grund ist es teilweise möglich, dass Scharlach vom Kinderarzt zunächst nicht erkannt wird. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, ist es erforderlich, dass der Arzt einen Anstrich aus dem Rachen entnimmt. Bereits zwei Tage nach Auftritt der ersten Symptome, tritt der scharlachspezifische Hautausschlag auf. Anhand der Hautveränderung kann der Arzt jetzt meist sicher feststellen, dass es sich um Scarlatina handelt.

Himbeerzunge als klassisches Scharlachsymptom.

Ein bei jedem Scharlachpatienten auftretendes Symptom ist die sogenannte Himbeerzunge. Hierbei ist die Zunge der erkrankten Person leuchtend rot gefärbt und oftmals befindet sich ein weißlicher Belag darauf. Anhand dieser Himbeerzunge lässt sich die Diagnose Scharlach relativ sicher stellen. Die Verfärbung der Zunge tritt allerdings erst im Verlauf der Erkrankung auf, daher sollte die Diagnose bereits vorher anhand eines Schnelltests gestellt werden. Die Himbeerzunge bereitet keine Schmerzen und verschwindet nach wenigen Tagen von selbst. In einigen Fällen sind bei Scharlachpatienten auch die Mandeln von der Entzündung betroffen, Streptokokken sind sowohl für Scharlach, als auch für die klassische Mandelentzündung verantwortlich. In besonders schweren Fällen kann zur Heilung der Entzündung die Entnahme der Mandeln notwendig werden. Diese Maßnahme wird nur ergriffen, wenn die Streptokokken die Mandeln besiedelt haben und trotz Antibiotikum keine Heilung erfolgt.

Allgemeine Informationen zum Scharlach

Scharlach ist eine bakterielle Erkrankung, von der vor allem Kinder betroffen sind. Dennoch werden Erwachsene nicht gänzlich ausgeschlossen. Diese Krankheit verursacht einen markanten rosa-roten Hautausschlag und eine sogenannte Himbeerzunge. Dabei zeichnet sich diese mit kleinen, weißen Sprenkeln aus und geht meist mit einem feuer-roten Rachen einher. Die Krankheit wird durch “Streptococcus pyogenes” Bakterien verursacht. Diese sind auch bekannt als Gruppe A Streptococcus, die auf der Haut und im Hals gefunden werden. Generell ist Scharlach viel seltener als früher – wo einige Kinder sogar daran verstorben sind -, aber in den letzten Jahren gab es eine Reihe von erheblichen Ausbrüchen.
Der Grund für den jüngsten Anstieg ist zwar weitgehend unklar, dennoch müssen vor allem Eltern gut aufgeklärt sein, um ihren Kindern bestmöglich helfen zu können. Es ist wichtig, sich der Anzeichen und Symptome von Scharlach zu bewusst zu sein, damit eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika eingeleitet werden kann.

Typischer Krankheitsverlauf

Scharlach folgt in der Regel Symptomen wie Halsschmerzen oder einer rötlichen Hautinfektion, welche durch bestimmte Stämme von Streptokokken-Bakterien verursacht wird. Zu den ersten Symptomen zählen in der Regel eine Halsschmerzen, Kopfschmerzen und eine erhöhte Temperatur von ca. 38 Grad Celsius oder höher, neben der geröteten und geschwollen Zunge, welche auch Himbeerzunge genannt wird. Ein oder zwei Tage später erscheint der charakteristische rosa Hautausschlag, für welchen der Scharlach bekannt ist. Dieser tritt in der Regel auf der Brust und in der Region um den Bauch auf. Zudem ist die Ausbreitung auf andere Bereiche des Körpers, wie die Ohren und Hals sehr wahrscheinlich. Der Ausschlag fühlt sich meist sehr rau an (vergleichsweise wie Sandpapier). Dieser für den Scharlach typische Ausschlag kann sehr juckend sein. was besonders für Kinder sehr unangenehm ist. Bei etwas dunklerer Haut kann der Hautausschlag schwieriger zu erkennen sein, obwohl seine raue Textur dennoch sichtbar sein sollte. Die typischen Symptome werden im nächsten Abschnitt noch genauer beschrieben.

Typische Symptome und Inkubationszeit bei Erwachsenen, Kindern und Babys

Die typischen Symptome des Scharlachs sind die folgenden:

  • Halsschmerzen (Scharlach-Angina)
    Typischer roter Rachen, wobei die Mandeln teils stark geschwollen sind. Der Hals kratzt und es kommt vor allem abends, nachts und am Morgen zu Schmerzen aufgrund der Entzündung. Diese Halsschmerzen wird typischerweise auch Scharlach-Angina genannt, weil sie ein klassisches Anzeichen für die Erkrankung ist, auch wenn diese oftmals mit einer regulären Angina verwechselt werden kann.
  • Schluckbeschwerden
    Durch diese Halsschmerzen werden teilweise starke Beschwerden beim Schlucken ausgelöst, welche vor allem in der Nacht auftreten. Diese können so unangenehm sein, dass die Patientinnen und Patienten – vor allem Kinder und Säuglinge – ungern trinken und essen, was für diese gefährlich sein kann.
  • Geröteten Wangen
    Die geröteten Wangen sind ebenso ein klassisches Anzeichen für den Scharlach. Die Haut ist oftmals glühend heiß und fiebrig.
  • Schmerzen in den Gliedern und am gesamten Körper
    Gliederschmerzen sind – wie bei einer regulären Grippe – für die Erkrankten besonders unangenehm. Die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt und die Muskeln der Betroffenen fühlen sich an wie bei einem starken Muskelkater. Zudem breitet sich oftmals ein Gefühl der Taubheit aus.
  • Hohes Fieber
    Das hohe Fieber ist nach der anfänglichen leicht erhöhten Temperatur typisch für die Scharlach-Erkrankung. Dabei ist bei den Babys und Kindern das Fieber oftmals so hoch, dass diese an Wahnvorstellungen oder Träumen leiden können.
  • Schüttelfrost
    Mit dem Fieber kommt auch der Schüttelfrost, welcher den Erkrankten oftmals einen kalten Schweiß auf die Stirn legt und diese Zittern lässt. Vor allem für Kinder oder Säuglinge ist dieser besonders unangenehm.
  • Erbrechen
    Erbrechen ist gerade zu Beginn der Scharlach-Erkrankung ein typisches Symptom, wobei die betroffenen Patientinnen und Patienten oftmals nicht direkt einschätzen können, woher die Beschwerden stammen bis diese dem Scharlach zugeordnet werden können.
  • Kopfschmerzen
    Starke Kopfschmerzen sind ebenso typisch für die Erkrankung, wobei diese mit den anderen Symptomen einhergehen. Diese sind oftmals so stark, dass diese sich ähnlich wie eine Migräne ausbreiten.
  • Abgeschlagenheit
    Neben den genannten Symptomen ist die Abgeschlagenheit in Form von übermäßiger Müdigkeit, Lustlosigkeit und bei Kindern auch Traurigkeit ohne zunächst ersichtlichen Grund stark vertreten. Die Betroffenen leiden dabei besonders auch psychisch.
  • Geschwollene Hals-Lymphknoten und Mandeln
    Neben der typischen Angina bei der Scharlacherkrankung sind auch die Hals-Lymphknoten oftmals betroffen und somit geschwollen. Diese sind sowie auch die Mandeln größer als im Normalzustand und dadurch auch empfindlicher und gerötet.
  • Milchbart
    Der Milchbart entsteht bei den Säuglingen und Kindern dadurch, dass diese an einem übermäßigen Speichelfluss leiden. Wenn dieser um den Mund trocknet, bildet sich oftmals eine trockene weiße Ablagerung. Diese reizt die Haut und trocknet diese oftmals aus.

Die genannten Symptome des Scharlachs entwickeln sich in der Regel zwei bis fünf Tage nach der Infektion, obwohl die Inkubationszeit – der Zeitraum zwischen der Exposition der Infektion bis zum ersten Auftreten der Symptome – kann von einem Tag bis zu sieben Tagen variieren.

Bei Erwachsenen dehnt sich diese Zeitspanne in welchen keine Symptome auftreten oftmals bis zu sieben Tagen aus – wobei fünf Tage als Richtwert gelten. Bei Kindern sind dies meist nur zwei bis vier Tage, bis sich die Erkrankung anhand von Symptomen zeigt. Bei Säuglingen verkürzt sich die Inkubationszeit auf nur zwei Tage (maximal drei Tage), wobei bei den Jüngsten die Symptome oft zunächst weniger auffällig sind und sich dann ausbreiten. Übermäßiges Schreien kann ein Indiz für die Erkrankung sein.

Der Kinder- oder Hausarzt sollte umgehend in der Lage sein, den Scharlach in jedem Alter zu diagnostizieren, indem dieser den unverwechselbaren Hautausschlag untersucht und sowie die anderen Symptome erfragt und deutet. Unverwechselbar festgestellt werden kann der Scharlach durch eine Speichelprobe von der Rückseite der Kehle im Rahmen einer Untersuchung im Labor.

Bei den meisten der Kinder unter 10 Jahren – wobei in der Regel das hauptsächliche Alter zwischen zwei und acht Jahren liegt – kommt es zur Erkrankung mit Scharlach. Dennoch sind die Erwachsenen nicht gänzlich davor geschützt. Somit können Menschen jeden Alters von der Krankheit angesteckt werden. Somit sind auch Schwangere von der Ansteckung mit Scharlach nicht geschützt.

Scharlach in der Schwangerschaft

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass eine Scharlach-Erkrankung während der Schwangerschaft das ungeborene Baby gefährdet. Jedoch ist es gerade im dritten Trimester der Schwangerschaft empfehlenswert, dass der Kontakt mit Erkrankten mit Scharlach möglichst zu vermeiden ist. Bei Unsicherheit oder auftretenden Symptomen ist auf jeden Fall der Arzt oder die Hebamme zu konsultieren.

Wie verbreitet sich Scharlach eigentlich?

Der Scharlach gilt als sehr ansteckend und kann sich auf verschiedene Art und Weise relativ schnell verbreiten – besonders auch, weil während der Inkubationszeit noch keine Symptome spürbar sind – wie bereits erwähnt. Zu den häufigsten Ursachen im Zusammenhang mit der Ansteckung gelten die folgenden Aktivitäten, welche es als besonders gefährlich gelten:

  • das Einatmen von Bakterien in der Form von Tröpfchen von Husten und Niesen einer infizierten Person (Tröpfcheninfektion)
  • das Berühren der Haut eines Menschen mit einer Streptokokken Hautinfektion, wie Impetigo
  • das Teilen von verunreinigten Stoffen wie Handtücher oder Kleidung sowie Bettwäsche

Da die Krankheit so ansteckend ist, beeinflusst der Scharlach jede Person in der näheren Umgebung einer oder eines Erkrankten, vor allem welche oder welcher noch nicht unter dem Scharlach gelitten hat. In Kindergärten und Schulen, in denen Kinder tagtäglich in sehr engem Kontakt miteinander stehen, kommt es somit bekannter Weise sehr häufig zu Einbrüchen. Die Symptome des Scharlachs werden sich jedoch nur bei Menschen entwickeln, die anfällig für Giftstoffe sind, die von den Streptokokken-Bakterien produziert werden. Die meisten Kinder über 10 Jahre erlangen eine Immunität gegen diese Giftstoffe im Verlauf von deren Entwicklung. Es ist jedoch nicht gänzlich unmöglich, Scharlach mehr als einmal zu bekommen, auch wenn dies meist sehr selten vorkommt.

Scharlach war früher eine sehr schwere Krankheit, welche sogar Todesopfer forderte – besonders im Säuglings- oder Kindesalter. Heutzutage jedoch sind die meisten Fälle eher mild. Das Scharlach lässt sich leicht mit Antibiotika behandeln, wobei die Ärzte diese Krankheit sehr schnell in den Griff bekommen. Flüssiges Antibiotika wie Penicillin oder Amoxicillin werden häufig zur Behandlung von Kindern eingesetzt, weil dies meist leichter verabreichbar ist, als wie in Tablettenform. Diese Medikamente müssen für mindestens zehn Tage eingenommen werden, obwohl sich die meisten Erkrankten nach vier bis fünf Tagen erholen und somit auch besser fühlen. Es ist äußerst wichtig, sich bewusst zu sein, dass ein Kind nach Beginn der Antibiotika-Behandlung noch 24 Stunden ansteckend ist und daher in dieser Zeit keinen Kindergarten oder eine Schule besuchen sollte. Auch für die Erholung ist es besser, sich zu schonen und keine übermäßig anstrengenden Arbeiten auszuführen. Ohne Antibiotika-Behandlung bleibt ein Kind im Vergleich dazu für ein bis zwei Wochen nach den Symptomen ansteckend.

Wie wird Scharlach behandelt?

Mit der richtigen Behandlung sind weitere Probleme unwahrscheinlich. Es besteht jedoch ein geringes Risiko, dass sich die Infektion auf andere Körperteile ausbreitet und schwerere Infektionen wie eine Ohrenentzündung, Sinusitis oder Lungenentzündung verursacht. Es gibt derzeit keinen Impfstoff auf dem Markt, welcher gegen Scharlach helfen würde.

Schulen und Kindergärten sollten sich der besonders hoher Scharlach-Erkrankungen bewusst sein und die lokalen Gesundheitsämter informieren, wenn sie auf Fälle aufmerksam werden. Dies gilt besonders dann, wenn mehr als ein Kind betroffen ist. Kinder und Erwachsene sollten ihren Mund und ihre Nase bedecken, wenn sie oder er hustet oder niesen muss, damit die Ansteckungsgefahr minimiert wird. Zudem ist es wichtig die Hände mit Seife und und fließend Wasser gründlich zu waschen, um regelmäßig von Bakterien gereinigt zu werden.

Scharlach Symptome heilen meist problemlos ab.

Scharlach gehört zu den Erkrankungen, die von den meisten Kindern und Erwachsenen folgenlos überstanden wird. In einigen Fällen treten jedoch auch bei der Scharlachinfektion Komplikationen auf, die den Heilungsprozess stören können. Eine bekannte Komplikation ist eine Entzündung der Nierenkörperchen. In diesem Fall sind die Streptokokken durch den Blutkreislauf in die Nieren gelangt und haben dort zur Entzündung geführt. Theoretisch ist auch ein septischer Verlauf von Scharlach möglich, es kann zu einer Blutvergiftung kommen, allerdings tritt diese Komplikation meist nur dann auf, wenn keine Behandlung eingeleitet wurde. Eine mit Antibiotika behandelte Scharlachinfektion heilt bei nahezu allen Patienten innerhalb weniger Wochen ab. Risikopatienten sind ältere Menschen, deren Abwehr nicht mehr ausreichend arbeitet.

Symptomatische Behandlung bei Scharlach nicht ausreichend.

Es gibt viele Erkrankungen, bei denen eine reine Behandlung der Symptome ausreichend ist. Bei Scharlach ist dieses Verfahren nicht möglich, da die Bakterien im Körper des Betroffenen Giftstoffe bilden, die nur durch die Gabe von Antibiotika beseitigt werden können. Eine unbehandelte Scharlachinfektion führt beim Patienten in der Regel sehr schnell zu einem massiven Schwächegefühl mit hohem Fieber und Begleitsymptomen. Das Antibiotika sorgt recht schnell für eine Verbesserung des Allgemeinzustandes, weitere Symptome können mit entsprechenden Medikamente behandelt werden. Insbesondere bei Kindern und älteren Menschen ist es sinnvoll das Fieber deutlich unter 39 Grad zu senken, da die hohe Körpertemperatur den Patienten stark schwächt. Für die Senkung des Fiebers können Hausmittel verwendet werden, es stehen aber auch spezielle Medikamente zur Verfügung.

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