Scharlach – grundsätzlich eine Kinderkrankheit.
Scharlach wird als Kinderkrankheit definiert, allerdings können auch erwachsene Patienten daran erkranken. Auslöser der Erkrankung sind Bakterien. Wurde die Infektion einmal überstanden, hat der Körper einen lebenslangen Schutz für weitere Infektionen aufgebaut. In den ersten sechs Lebensmonaten erkranken Kinder nicht an Scharlach, auch Scarlatina genannt, da sich in ihrem Organismus noch Antikörper von der Mutter befinden. Die meisten Scharlachinfektionen treten bei Kindern im Vor- oder Grundschulalter auf, selten sind Teenager oder Erwachsene davon betroffen. Die auslösenden Bakterien, Streptokokken, sind nicht nur für Scarlatina, sondern auch für eitrige Hals- oder Mandelentzündungen oder Wundrose verantwortlich, bei ausbleibender Behandlung kann eine Nierenkörperchenentzündung auftreten.
Scharlach – Meldepflicht und Haupterkrankungszeit
Schätzungen haben ergeben, dass etwa 1,5 Millionen Erkrankungen durch Streptokokken pro Jahr auftreten. Scharlach ist eine weltweit bekannte Kinderkrankheit, in Deutschland besteht in einigen Bundesländern sogar Meldepflicht. Grund für die Meldung beim Gesundheitsamt ist, dass eine Infektion mit Scharlach zu einer Gruppeninfektion führen kann, wenn der erkrankte Patient im Kontakt mit gesunden Menschen steht. Insbesondere in Kindergärten, Schulen oder auch Heimen besteht ein hohes Ansteckungsrisiko, wenn der Erreger erst einmal bei einem Kind aufgetreten ist. Da die Erkrankung meist erst drei bis fünf Tage nach der Ansteckung diagnostiziert wird, infizieren sich häufig gleich mehrere Kinder auf einmal. Selbst wenn der Arzt die Erkrankung erkannt hat und Antibiotika verordnet wurde, ist die Ansteckungsgefahr durch den Patienten noch nicht gebannt. Erst nach etwa einer Woche Medikamenteneinnahme ist der erkrankte Patient nicht mehr ansteckend und kann sich auch bedenkenlos wieder in Gemeinschaftseinrichtungen aufhalten. Scharlach tritt häufig in den kälteren Monaten zwischen Oktober und Februar auf.
Scharlach – harmlose Kinderkrankheit oder gefährliche Infektion?
Die meisten Kinder überstehen eine Infektion mit Scharlach problemlos, nur sehr selten kommt es zu Komplikationen. Das Risiko für schwerwiegende Folgen ist deutlich erhöht, wenn eine bestehende Scharlachinfektion nicht erkannt oder behandelt wird. Auch Erwachsene, die sich mit Scarlatina infiziert haben, sollten unbedingt medikamentös behandelt werden, um einen schweren Verlauf der Erkrankung zu verhindern. Die allgemeine Krankheitsdauer liegt zwischen zwei und drei Wochen, unbehandelt kann es zu einer Infektion der Nierenkörperchen kommen, welche dann unter Umständen stationär im Krankenhaus behandelt werden muss. Ein wichtiger Bestandteil der Scharlachbehandlung neben der Antibiotika-Therapie ist die Senkung des Fiebers. Mitunter können Körpertemperaturen von über 40 Grad auftreten, welche bei immungeschwächten Personen zu starken Kreislaufproblemen führen kann. Das Fieber lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen, aber auch mittels Medikamenten meist problemlos senken, sollten Temperaturen von 41 Grad und mehr auftreten, ist es notwendig sofort einen Arzt zu alarmieren. Bei Kindern verläuft die Erkrankung oftmals deutlich milder als bei Erwachsenen, der kindliche Organismus ist besser in der Lage mit den Bakterien fertig zu werden.
Scharlach – schwangere Frauen und ältere Menschen.
Viele Kinderkrankheiten sind besonders für schwangere Frauen ein großes Risiko. Scharlach ist für werdende Mütter allerdings weitgehend ungefährlich, für das ungeborene Kind besteht keinerlei Gefahr. Tritt Scharlach im Verlauf einer Schwangerschaft auf, muss der Arzt über die bestmögliche Medikation entscheiden, fiebersenkende Mittel wie Paracetamol können meist bedenkenlos gegeben werden. Auch wenn überwiegend Kinder an Scharlach erkranken, gibt es immer wieder auch Fälle, bei denen sich Erwachsene mit der Krankheit anstecken. Senioren sind hierbei besonders gefährdet, da die Abwehrkräfte im Alter nicht mehr so stark sind und eine Infektion unter Umständen nur langsam wieder ausheilt. Treten in der Familie oder der Umgebung Scharlachfälle bei Kindern auf, sollten ältere Menschen den Kontakt auf jeden Fall vermeiden. Eine Infektion ist allerdings auch ohne direkten Kontakt möglich, wenn beispielsweise das gleiche Besteck genutzt wird oder aus der gleichen Flasche getrunken wird. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Hygiene lässt sich eine Ansteckung aber in vielen Fällen vermeiden.