Inhalt
Scharlach – bakterielle Erkrankung die überwiegend bei Kindern auftritt.
Es handelt sich bei der Krankheit Scharlach um eine bakterielle Infektion, die überwiegend bei Kindern im Grundschulalter auftritt. Auslöser der Infektion sind sogenannte Streptokokken, die sich auf den Schleimhäuten des betroffenen Patienten festsetzen und Toxine auslösen, die dann zur Erkrankung führen. Scharlach tritt in der Regel nur einmal im Leben auf, hat ein Mensch diese Erkrankung bereits durchgemacht, bildet der Körper eine lebenslange Immunisierung gegen den Erreger. In einigen Fällen ist dennoch eine Zweitinfektion möglich, wenn es sich beim auslösenden Bakterium um eine Unterart der eigentlichen Streptokokken handelt. Mehr als 80 Prozent aller mit Scharlach erkrankten Patienten sind Kinder, dies liegt mitunter am schwächeren Immunsystem, der erwachsene Organismus hat meist ausreichende Abwehrkräfte, um eine Infektion mit Scharlach zu verhindern.
Scharlach ist eine hochinfektiöse Erkrankung.
Scharlach sorgt in Kindergärten und Schulen immer wieder für leere Bänke und zahlreiche Krankmeldungen. Bereits ein infiziertes Kind kann eine ganze Gruppe anderer Kinder anstecken, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Die ersten Anzeichen für eine Scharlachinfektion treten zwei bis drei Tage nach der Infektion auf. Zunächst kommt es zu hohem Fieber, erst im Verlauf der Erkrankung kommen weitere Symptome dazu. Um die Krankheit sicher zu diagnostizieren, können Kinderärzte eine Bakterienkultur anlegen und diese bestimmen. Da Scharlach aber schnellstmöglich behandelt werden sollte, gibt es Schnelltests, die innerhalb weniger Minuten anzeigen, ob der Patient an Scharlach erkrankt ist.
Erste Anzeichen für Scharlach.
Scharlach äußert sich zu Beginn sehr unspezifisch, es kommt zu hohem Fieber und der Patient fühlt sich allgemein schwach und krank. Erst am zweiten Tag treten in der Regel Halsschmerzen, Schnupfen und andere, erkältungsähnliche Beschwerden auf. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln Betroffene einen Ausschlag, der ausgehend von der Brust den ganzen Körper befallen kann. Ein typisches Symptom für Scharlach ist eine stark gerötete Zunge, auch Himbeerzunge genannt. Anhand des Ausschlags und der Zungenverfärbung lässt sich Scharlach eindeutig identifizieren, allerdings erfolgt der Besuch beim Arzt in der Regel schon deutlich früher, wenn erste Symptome wie Fieber aufgetreten sind. Beim Verdacht auf Scharlach sollte die Arztpraxis bereits am Telefon darüber informiert werden, da das betroffene Kind dann meist in einem gesonderten Wartezimmer untergebracht wird. Diese Vorsichtsmaßnahme ist sinnvoll, da die Erkrankung per Tröpfcheninfektion weiter gegeben wird und bereits ein kurzer Kontakt für die Ansteckung anderer Kinder ausreicht.
Heilung von Scharlach.
Bei den meisten Patienten heilt Scharlach innerhalb von 14 Tagen ohne Folgeschäden oder Komplikationen ab. Vom Arzt wird ein Antibiotikum verordnet, das Mittel erster Wahl ist Penicillin, bei Allergien muss auf andere Substanzen zurück gegriffen werden. Je nach Alter des Patienten können zusätzlich Medikamente zur Symptomlinderung gegeben werden. Da Scharlach mit hohem Fieber einher geht, verordnen die meisten Kinderärzte fiebersenkende Zäpfchen, meist mit dem Wirkstoff Paracetamol. Für ältere Kinder und Erwachsene gibt es den Wirkstoff auch als Tablette oder als Saft. Das verordnete Antibiotikum muss mindestens über einen Zeitraum von sieben bis 10 Tagen eingenommen werden, um einen Rückfall oder eine Verschlechterung der Symptomatik zu verhindern. Reagiert ein Patient allergisch auf die Medikation oder kommt es zu schweren Nebenwirkungen, muss der Arzt über einen eventuellen Wechsel des Präparats entscheiden. Bei Scharlach sollte das Antibiotikum auf keinen Fall eigenmächtig abgesetzt werden, um eine Verschlechterung des Zustands zu verhindern.